Kursnummer | 231-10902 |
Dozent |
Tonio Paßlick
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erster Termin | Mittwoch, 29.03.2023 |
letzter Termin | Sonntag, 02.04.2023 |
Gebühr | 945,00 EUR |
Ort |
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Die nächste Studienfahrt der Städtischen Volkshochschule Weil am Rhein unter Leitung des ehemaligen Weiler Kulturamtsleiters Tonio Paßlick führt vom 28. März bis zum 2. April zu wichtigen Stätten der "Weserrenaissance". Die Weser-Region erlebte ihre Blütezeit zwischen dem Beginn der Reformation und dem Dreißigjährigen Krieg. In dieser Zeit zu Beginn des 16. Jahrhunderts bis Mitte des 17. Jahrhunderts hat sich ein spezieller Stil in Architektur und Möbelstücken entwickelt, der im wesentlichen Elemente der italienischen und westeuropäischen Renaissance vereint. Nicht nur Adelssitze, Rathäuser und die Burgen und Schlösser wurden im Stil der Weserrenaissance gebaut, auch zahlreiche Fachwerkhäuser und Bürgerbauten entsprechen dieser Architektur. Die wohl bekanntesten und oft gesehenen architektonischen Merkmale dieses Baustils sind die kunstvoll verzierten Giebel und Bossenquader, Stand-Erker, Bürgerhäuser mit Voluten, Pyramiden, Kugelbesatz, Fächerpalmen, Schmuckleisten mit Inschriften, Wappen, Masken sowie Diamant- und Kerbschnittsteine.
Die Busfahrt führt über Paderborn nach Hameln, wo die Gruppe vier Nächte in einer der schönsten Fachwerkstädte der weiten Region bleiben wird. Von dort aus werden Exkursionen nach Minden, Detmold, Bückeburg, Rinteln, Einbeck, Lemgo oder zur Hämelschenburg unternommen.
PROGRAMM
Mittwoch, 29.03.2023
Anreise mit dem Bus von Weil am Rhein nach Hameln.
In Nordrhein-Westfalen ein erster Halt in Paderborn, das urkundlich erstmals im Jahr 777 erwähnt wurde. In dieser Zeit fand unter Karl dem Großen ein Reichstag und eine Missionssynode statt. Die Stadt entstand im Quellgebiet der Pader, die mit ihren circa 200 Karstquellen auch Stadt des Wassers genannt wird. Kleiner Rundgang (ohne örtlichen Stadtführer) durch die Altstadt mit mittelalterlichem Turm, liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern, dem Drei-Giebel-Rathaus im Stil der Weserrenaissance und einem kurzen Besuch im romanisch-gotischen Dom. Weiterfahrt nach Hameln.
Abendessen (Restaurant) und Übernachtung Hameln.
Donnerstag, 30.03.2023
Links und rechts der Weser liegt Hameln. Das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Weserberglandes. Auf risikofreien Spuren des Rattenfängers geht es durch die Altstadt, geprägt von reich verzierten Fachwerkhäusern und Gebäuden der Weserrenaissance, einer norddeutschen Variante der italienischen Architektur. Wie z.B. das Leisthaus, und im Herzen der Altstadt neben der Marktkirche St.Nicolai das Hochzeitshaus, an dem ein Glocken- und Figurenspiel dreimal täglich die Rattenfängersage vorführt. Älteste Kirche ist das Münster St.Bonifatius mit einer Krypta aus dem 9.Jh. Anschließend Führung durch das Museum Hameln mit einem Überblick über die Geschichte und Kultur der Stadt und des Weserberglandes, mit Schwerpunkt auf der weltberühmten Rattenfängersage.
Fahrt in südlicher Richtung zum Schloss Hämelschenburg, das in Emmerthal im Weserbergland zwischen Hameln und Bad Pyrmont liegt. Die ehemalige Burg, die 1437 in den Besitz der Ritterfamilie Klencke überging, wurde als Wasserschloss auf dem Höhepunkt der Weserrenaissance von 1588 bis 1613 oberhalb des Flusses Emmer neu errichte. Die gesamte Anlage mit Kirche, Gärten und Wirtschaftsgebäuden zählt zu einer der schönsten Renaissanceanlagen in Deutschland.
Abendessen (Restaurant) und Übernachtung Hameln.
Freitag, 31.03.2023
Fahrt nach Bückeburg und Rundgang durch die ehemalige Residenzstadt. Besuch der 400-Jahre alten Stadtkirche, einer der ersten lutherischen Repräsentationsbauten, die von dem kunstbeflissenen Grafen Ernst zu Holstein Schaumburg erbaut wurde. Der alte Stadtkern beeindruckt mit weiteren seiner Bauten, wie u.a. das Renthaus, die Kammerkasse, das Schlosstor und die Lateinschule. Die ehemalige Synagoge, das Brauhaus, ehemalige Burgmannshöfe und das beeindruckende Rathaus runden die Führung in dem hübschen Städtchen ab. Zum Abschluss Besuch im Schloss Bückeburg mit kleinem Rundgang.
Weiterfahrt zur Weserstadt Minden, deren Gründung auf das Jahr 798 zurückgeht. Der Dom mit seiner 1000-jährigen Geschichte begeistert mit seinen Kunstwerken aus elf Jahrhunderten. Möglichkeit für einen kleinen Stadtrundgang in Eigenregie (ohne örtlichen Stadtführer) vom Rathaus mit der ältesten gotischen Rathauslaube in Westfalen und vorbei an einigen eindrucksvollen Gebäuden aus der Preußenzeit.
Anschließend geht es zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica (nur bei gutem Wetter). Das Denkmal liegt oberhalb des Weserdurchbruchs Porta Westfalica, das auch das "Tor nach Westfalen" genannt wird. Der "Willem" thront mit 268 Metern hoch auf dem Wittekindsberg und ist das zweithöchste Denkmal Deutschlands.
Nächste Station ist Rinteln, ein Kleinod der Weserrenaissance. Gang durch das historische Zentrum mit seinem prächtigen Marktplatz und den zahlreichen, wertvollen Fachwerkhäusern. Besuch der Sankt Nikolai Kirche, die Anfang des 13.Jhs. als Basilika errichtet wurde und später zur heutigen dreischiffigen Hallenkirche umgebaut wurde. Das romanische Südportal aus der Frühzeit der Kirche ist noch gut erhalten.
Abendessen (Restaurant) und Übernachtung Hameln.
Samstag, 01.04.2023
Fahrt zur alten Hansestadt Lemgo, die um 1190 gegründet wurde. Schwerpunkte beim Rundgang durch das hübsche Städtchen sind das Hexenbürgermeisterhaus, die Alte Abtei, die Neustädter Zwillinge, das Haus Wippermann, der Marktplatz mit Rathaus, die Kirche St.Nicolai sowie die reich verzierten Bürgerhäuser der Renaissance-Architektur.
Weiterfahrt nach Detmold, der Stadt, die durch das späte Mittelalter, die Biedermeierzeit und die Gründerzeit geprägt ist. Detmolds älteste Kirche, die spätgotische Erlöserkirche und das klassizistische Rathaus befinden sich am Marktplatz mit dem Donopbrunnen. Gang entlang der alten Stadtmauer und durch die engen Gassen und Straßen, die mit prächtigen Fachwerkhäusern geschmückt sind. Falls zeitlich möglich, Führung durch das Fürstliche Residenzschloss, das im 16.Jh im Stil der Weserrenaissance erbaut wurde.
Vor den Toren der Stadt Höxter liegt das 1200-jährige ehemalige Benediktinerkloster Corvey in unmittelbarer Nähe der Weser, das seit 2014 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Gang durch die Klosteranlage und Besichtigung des ältesten und einzigen, fast vollständig erhaltenen Karolingischen Westwerks der Welt mit archäologischen Relikten aus der Karolingerzeit.
Abendessen (Restaurant) und Übernachtung Hameln.
Sonntag, 02.04.2023
Auf der Heimreise Halt in Einbeck, einer ehemaligen Hansestadt, die zwischen Hannover und Göttingen gelegen ist. Neben zwei Fachwerk-Rathäusern beeindruckt die Stadt mit historischem Marktplatz, Türmen, Jugendstilvilla, Brodhaus und prächtigen Kirchen wie z.B. der Marktkirche St.Jacobi und der Münsterkirche St.Alexandri.
Anschließend Rückfahrt nach Weil am Rhein.
Programmänderungen vorbehalten
LEISTUNGEN
- Busgestellung ab/bis Weil am Rhein
- 4 Übernachtungen im 4* Hotel Mercure in Hameln in Doppelzimmern mit Bad/Dusche und WC
- 4x Frühstück im Hotel (reichhaltiges Frühstücksbuffet)
- 4x Abendessen im nahegelegenen Restaurant in Hameln
- Stadtführungen bzw. örtliche Führungen lt. Programm
- Eintrittspreise für das Museum Hameln, die Hämelschenburg, Schloss Bückeburg, das Fürstliches Residenzschloss in Detmold (falls zeitlich möglich) und das Westwerk im Kloster Corvey
- Sicherungsschein für Pauschalreisen
NICHT ENTHALTEN
- Trinkgelder für Führungen, Hotel und Busfahrer
- Getränke
- Reiseversicherungen
- Evtl. anfallende Bettensteuer bzw. Kurtaxe
Nähere Informationen und Anmeldungen bei Tonio Paßlick (tonio@passlick.de). Programm kann auch in der VHS-Geschäftsstelle abgeholt werden.